Man kann gesundes Essen lernen. Dabei geht es vor allem darum, den Geschmackssinn wieder neu zu konditionieren. Wenn Du Dich den ganzen Tag von Brot und Schokolade ernährt hast, wird Dir abends kein Salat schmecken. Das funktioniert einfach nicht. Deswegen führt auch kein Weg an einem 90:10 Ansatz vorbei. Nur ab und an bewußte Ausnahmen. Und die am besten nach einem harten Training.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und Ernährung basiert ausschließlich auf Erfahrungen, Ritualen und Gewohnheiten. Die es zu ändern gilt. Im langfristigen Kontext. Man benötigt Monate um langjährige Gewohnheiten abzulegen. Und noch länger um neue zu etablieren. Das ist bei neuen Sportarten nichts anderes. Und man braucht schnelle kleine Erfolgserlebnisse. Deshalb arbeiten wir in meiner Ernährungsberatung zum Beispiel mit einem Körperanalyse – Pass, in dem wir Deinen (zum Teil unsichtbarenn) Fortschritt festhalten.

Die Änderung von Gewohnheiten nennt man auch Konditionierung. Schon mal was von Pawlow und seinem Hund gehört? Nichts anderes kann man auch als Mensch praktizieren, um seine Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Wir tricksen ein wenig unser Gehirn aus.

Wenn wir etwas Bekanntes und Leckeres essen – zum Beispiel ein Steak essen – wird unser Belohnungszentrum aktiv. Wir verspüren ein Glücksgefühl. Dann kombinieren wir das bekannte Essen mit einem neuen, ungewohnten Gericht – zum Beispiel Kohl. Wieder schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, die glücklich machen. Das müssen wir nur oft genug wiederholen, irgendwann reagiert unser Gehirn dann auf den Kohl mit Belohnung. Irgendwann brauchen wir gar kein Steak mehr dazu zu essen. Irgendwann läuft Dir bereits das Wasser im Munde zusammen, wenn Du irgendwo einen Kohlkopf rumliegen siehst.

Mit der Pawlowschen Konditionierung kann man schon Zweijährige dazu bringen, Broccoli – Mus zu mögen! Das Ritual sollte dabei etwa alle 10 Tage wiederholt werden.

Mit der Zeit wird sich Dein Geschmackssinn extrem verändern. Ein Apfel wird Dir – wenn Du eine Weile auf Zucker verzichtet hast – so unglaublich süß vorkommen. Und wenn Du es gar Jahre geschafft hast Dich von allen Industrieprodukten fern zu halten, wird Dir von einem Chemieprodukte wie z.B. Gummibärchen aber mal so was von schlecht. Das ist das gleiche Prinzip wie beim Alkohol oder Kaffee. Die Junkies brauchen immer größere Dosen, um überhaupt was zu spüren. Und den Clean-Eatern geht’s nach ein paar Schlüchen schon richtig mies, sie reagieren mit Kopf- oder Bauchschmerzen darauf.

Man kann sich natürlich nicht nur auf den guten Geschmack bestimmter gesunder Lebensmittel konditionieren, sondern auch auf bestimmte Verhaltensweisen. Zum Beispiel auf die bereits erwähnte Belohnung nach einem harten Training. Immer dann, wenn Du hart trainiert hast, gönnst Du Dir ein Lieblingsgericht (okay, wenn du jeden Tag hart trainierst, werden es irgendwann zuviele Ausnahmen). Irgendwann wirst Du Dich noch mehr auf das Training freuen, denn Dein Gehirn liebt Belohnungen! Man kann das ganze ja auch umdrehen. Wenn ein bestimmtes „Cheatmeal“ ansteht einfach vorher nochmal schnell trainieren gehen! Getreu dem Motto: erst jagen gehen und dann „Beute“ genießen!

Pawlowsche Konditionierung
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