Hast du dich auch schon mal gefragt, warum deine Freunde essen können, was sie wollen und trotzdem nicht zunehmen? Schnell kommt man dabei auch auf Gedanken wie „guter und schlechter Futterverwerter“ oder „schneller und langsamer Stoffwechsel“.

Dass „Futterverwertung“ nicht mit der Genetik, sondern mit der Darmflora zusammenhängen könnte – wer denkt im ersten Moment schon daran? Du als Low Carb Fan vielleicht? 

Das Thema verleitet jetzt auch auf den ersten Blick nicht unbedingt dazu, sich eingehender damit zu beschäftigen. Aber: Es lohnt sich extrem! Die Darmflora ist nach wie vorher das am meisten unterschätzte und erforschte System unseres Organismus. Die individuell sehr unterschiedliche Zusammensetzung der Darmflora entscheidet über sehr viele im Körper stattfindende Prozesse.

Du hast in Deinem Darm mehr als 400 verschiedene Bakterienarten, die durchschnittlich etwa 1,5kg wiegen. Dazu gehören die „guten“ Michsäurebakterien (Lactos und Bifidos) sowie die „schlechten“ Bacteroides und Darmpilze a la Candida.

3 Faktoren bedingen die Zusammensetzung Deiner Darmflora: Genetik, Stress und am wichtigsten: die Ernährung – sonst hätten Bifidos und Co. Sich hier wohl auch kaum einen eigenen Artikel verdient!

Beispielsweise bedingt die Zusammensetzung deiner Darmflora, wie effizient deine Darmflora die aufgenommene Nahrung verwerten kann. Es erscheint ziemlich logisch, dass davon dann auch abhängt wie sich dein Gewicht tendenziell verändern wird. Selbst wenn es am Tag nur wenige Kalorien Unterschied in der Verwertung des Essens sind, summiert sich dieser Unterschied über große Zeiträume hinweg. (Z.B. machen etwa 100 Kalorien mehr am Tag aufsummiert über ein Jahr etwa 8kg Körpergewicht aus! Wahnsinn!).

Sie bestimmt auch, was wir gut oder schlecht verdauen können. Beispielsweise kannst du viele Bakterien haben, die Kohlenhydrate gut verstoffwechseln können. Dann wirst Du schnell zunehmen, wenn du viele Kohlenhydrate isst. Analog verhält es sich mit den anderen Nährstoffen.

Je abwechslungsreicher sich die Darmflora zusammensetzt, desto besser kann sie ihren Job erledigen. Sprich verdauen. Desto geringer ist wiederum, deine Neigung zur Gewichtszunahme bzw. zu Entzündungen. Und es kommt noch abgefahrener, denn die Darmzellen „funken“ mittels Botenstoffen durch deinen Körper, wo er das Fett abzulagern hat. Außerdem haben sie einen ganz entscheidenden Einfluss auf deinen Appetit. Und auf den Appetit auf bestimmte Lebensmittel. Ernährst du dich hauptsächlich von Zucker, einfachen Kohlenhydraten und Milchprodukten, dann „schreien“ die entsprechenden Bakterien in deinem Darm auch nach immer mehr. Kennst du als Heißhunger! Die Darmflora ist hier als einer der entscheidenden Faktoren beteiligt. Das zeigen immer mehr Studien.

Und es kommt noch erstaunlicher: Nicht nur Übergewichtige haben eine ganz andere Zusammensetzung ihrer Darmflora als Schlanke. Nein, auch Menschen mit bestimmten Zivilisationskrankheiten wie z.B. Rheuma haben eine ganz andere Zusammensetzung wie Gesunde.

Wow, wer hätte das gedacht?

Die Studienlage spricht ebenfalls dafür, dass noch viel mehr gesundheitliche Themen mit der Zusammensetzung der Darmflora zusammenhängen! Energielevel, Depressionen, … Da deine Ernährung auch Deine Darmflora bestimmt ist der Zusammenhang zwischen Essen und Stimmung/Energie alles andere als weit hergeholt. Zum Beispiel ernähren sich die schlechten pathogenen Keime in Deinem Darm vorwiegend von Zucker und einfachen Kohlenhydraten. Dazu gehören z.B. auch Darmpilze wie z.B. Candida. Die sorgen z.B. dafür, dass Du am Morgen mit „brain fog“ aufwachst. Die guten erwünschten Milchsäurebakterien stehen dagegen eher auf Proteine und Ballaststoffe. Und verursachen alles nur keine Kopfschmerzen.

Okay, ich schätze die Message kam an? Klingt ja dann im Prinzip fast zu schön um wahr zu sein: Darmflora aufpeppen und alles ist gut!!?

Na gut, ein paar andere Faktoren gibt’s dann zugegebenermaßen doch noch! Auch ist die Darmflora ja ein sehr individuelles Ding. Daher braucht jeder Menschen sein eigenes Ernährungskonzept für eine gute Darmflora. Auf dem Weg dieses zu finden, begleite ich Dich gerne. Vielleicht ist ein Low Carb Ernährungsplan ein erster Schritt in die richtige Richtung!

Aber ganz klar, vor allem beim Abnehmen liegt der Schlüssel neben der richtigen sportlichen Belastung (vor allem Krafttraining) – für die meisten Menschen eher überraschend – bei der Darmflora. Weil sie so essen-ziell ist, egal ob für Dich als Low Carb Fan oder Veganer, gibt’s hier zum Abschluss noch 4 Strategien, wie Du sie tatsächlich aufpeppen kannst. Ich muss Dich allerdings enttäuschen: Keine wird über Nacht funktionieren!

1. Ballaststoffe in rauen Mengen! Wo die drin sind? Na in Obst und Gemüse zum Beispiel. Besonders ballaststoffreich ist im Prinzip alles, was Du schon länger in der „Gesund“-Ecke abgespeichert hast!

2. Wenn du noch nicht auf den Low Carb aufgesprungen bist, wird es spätestens jetzt Zeit für den ersten Low Carb Ernährungsplan! Die guten Lactos und Bifidos lieben Proteine und verabscheuen vor allem (einfache) Kohlenhydrate. Mit denen mästest du dagegen die bösen Candidas und Co.

3. Abwechslung pur! Und damit meine ich nicht die zwischen Spaghetti, Penne und Fusili! Schon viel eher die zwischen Broccoli und Blumenkohl! Am besten das ganze dann noch aufpeppen mit

Präbiotika (=hochwertigstes Futter für die guten Darmbakterien) wie z.B. Chicoree. Oder mit fermentierten Lebensmitteln wie rohem (!) Sauerkraut. Da sind dann nämlich schon Milchsäurebakterien enthalten und die freuen sich über coole Gesellschaft in Deinem Darm!

4. In jedem Fall auf schlechte Fette und einfache Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index verzichten. Das schlimmste, das Du Deinem Darm antun kannst, ist eine fettreiche High Carb Ernährung!

Strategie Nr. 5 könnten jetzt Probiotika sein, also Milchsäurebakterien in Pillenform sozusagen. Da ich aber sehr auf eine natürliche Lebensweise vertraue und jeder Form von Pille erstmal kritisch gegenüber stehe, kann ich dir weder zu den Probiotika noch zu probiotischen Industrieprodukten wie z.B. bestimmten Joghurts raten. Ich rate Dir daher lieber zu Strategie Nr. 4

Am besten gleich morgen starten!

Zusammenhänge zwischen Darmflora, Abnehmen und Low Carb
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